Die geplanten Aufmärsche der NPD für den 1. Mai in Frankfurt und in Hanau sind abgesagt worden, die neonazistische Partei hat die entsprechenden Anmeldungen zurückgezogen. Im Raum steht die Ankündigung der NPD am 1. Mai in Dresden aufzumarschieren, was aus mehreren Gründen Sinn ergeben würde. Zunächst ist nicht davon auszugehen das die NPD in diesem Jahr mehr als einen Bundesweiten Aufmarsch realisieren wird. Der Zustand der NPD gibt das gerade nicht her, bereits im vergangen Jahr konzentrierte sich die Partei auf einen Bundesweiten Aufmarsch (in Erfurt). Dazu kommt, dass mit den Parteiaufmärschen von „Die Rechte“ (Duisburg), dem „III. Weg“ (Plauen) und der „AfD“ (Erfurt) bereits drei weitere Veranstaltungen als Konkurrenz aufwarten. Des weiteren stehen für dieses Jahr neben der Europawahl auch drei Landtagswahlen an, unter anderem am 1. September in Sachsen, auch dies würde für einem Aufmarsch in Dresden sprechen, zumal mit dem III. Weg eine weitere neonazistische Partei zur Landtagswahl in direkter Konkurrenz zur NPD antreten will.
Natürlich ist ein kurzfristige Anmeldung in Hessen oder dem Rhein-Main-Gebiet nicht unmöglich, aber auch der Zustand der hessischen NPD ist momentan so desolat, dass die Aufmärsche wohl kaum mehr Neonazis mobilisieren würden, als die im vergangen Jahr kurzfristig angesetzten Aufmärsche in Büdingen und Wetzlar, zu denen lediglich ca. 30 ParteifunktionärInnen kamen.
Auch wenn es keine Garantie gibt das die NPD gänzlich mit ihren Plänen für einen 1. Mai im Rhein-Main-Gebiet gebrochen hat, deutet doch sehr vieles darauf hin das Antifaschist*innen sich dieses Jahr anders orientieren können. Einige Optionen sind oben bereits genannt, vielleicht kommen noch andere dazu. Watch out.
Über den Zustand der hessischen NPD erschien im Vergangenen Juli im Lotta Magazin #71 der Artikel „Wer den Schaden hat…“. Der Artikel
ist auch online auf der Seite der Lotta abrufbar.