Warum wir uns an den Protesten gegen G20 beteiligen

Aus den migrationsbezogenen Netzwerken zur Mobilisierung gegen den G 20

Die Regierungen der G20-Staaten stehen für eine Politik der Zerstörung von Lebensgrundlagen in den Ländern des globalen Südens und damit die Produktion von Fluchtursachen. Sie stehen für die Abschottung der ökonomisch reichen Staaten gegen die Menschen aus den arm gehaltenen Ländern des Südens, für Zäune und Mauern, den Tod von Tausenden von Geflüchteten auf dem Mittelmeer und in der Wüste, die Verschärfung von Ausgrenzung und Lagerhaltung, Abschiebung in Verfolgung, Hunger, Krieg und Elend, für erpresserische Abschiebeabkommen und Konditionalisierung von Entwicklungshilfe/ Neokolonialisierung durch Entwicklungshilfe. Gegen all diese Machenschaften kämpfen wir seit Jahren, in dem wir uns mit vielen anderen für offene Grenzen und sichere Fluchtwege, gegen Abschiebungen und für ein Bleibeberecht für alle Geflüchteten engagieren und mit Geflüchteten-Organisationen zusammen für gleiche Rechte und Bewegungsfreiheit kämpfen. Wenn die Verursacher und Verantwortlichen dieser skrupelosen Unterdrückungspolitik nun in unsere Stadt kommen, ist es für uns keine Frage, dass wir dies nicht tatenlos hinnehmen, sondern uns an den Protesten in vielfältiger Weise beteiligen werden und uns solidarisch mit allen zeigen, die in diesen Tagen ihren Widerstand zum Ausdruck bringen.

In welcher Weise beteiligen
wir uns?

Ein Schwerpunkt unserer Beteiligung ist die Information und Mobilisierung von Geflüchteten und Migrant*innen und ihren Organisationen, z.B. für die Großdemonstration am 8.7., durch Veranstaltungen und Aktionen zum Thema Migration, sowie Zusammenarbeit mit Rechtshilfegruppen, da Geflüchtete als besonders Betroffene von Kontrollen und Festnahmen während der G20-Tage besonderen Risiken ausgesetzt sein werden.
Wir nehmen am „Gipfel für globale Solidarität“, der Alternative zum G20-Gipfel am 5. und 6. Juli 2017 in Hamburg, teil und organisieren zusammen mit medico international das Panel zu Migration mit Podiumsgästen aus Mexiko, Mali, Afghanistan, von women in exile und Lampedusa in Hamburg am 6.Juli.
Wir werden uns selbstverständlich auch an den geplanten Blockade- und Verstopfungsaktionen am 7. Juli unter dem Motto „Colour the Red Zone“ beteiligen, um ganz konkret mit vielen anderen Tausenden Sand im Getriebe dieses pompösen, provokativen Spektakel der Herrschenden zu sein und den reibungslosen Ablauf des Stell-dich-Ein dieser selbsternannten Machtelite zu verhindern und auf unsere Themen aufmerksam zu machen.
Bei der Großdemo am 8. Juli sollen die ersten Reihen von Migrant*innen, Geflüchteten und Teilnehmer*innen aus Ländern des globalen Südens gebildet werden, um sichtbar zu machen, wer von den G20 ausgeschlossen und über wessen Köpfe hinweg entschieden wird.

Was versprechen wir uns
von den Protesten ?

… Wir wollen gemeinsam eine Alternative zu dem bestehenden Ausbeutungs- und Unterdrückungssystem, zu Rassismus, Sexismus und Nationalismus aufzeigen, in Form von Solidarität und gemeinsamem Protest und Widerstand.
Und last but not least wollen wir gemeinsam der Hamburger und weltweiten Öffentlichkeit zeigen, dass die G20 die Probleme der Welt nicht lösen, sondern verschärfen (werden) und es breite und vielfältige Bewegungen dagegen gibt und diese weltweit immer mehr wachsen.