Dokumentation

AfD-Lokal „Im Ländchen“ Wiesbaden-Erbenheim markiert

Wiesbaden, 22. Mai 2016

In der letzten Nacht haben wir das AFD Stammlokal und den Ausgangsort diverser rechter Hetze, in Wiesbaden-Erbenheim, mit Farbe markiert. In dem Lokal finden, wie auch am Dienstag 24.05.2016, AFD Themenabende statt.
Diese Themenabende wurden auch schon von Frauke Petry besucht.

Wir fordern die Inhaberin Frau Claudia Rossel auf, der AFD zukünftig keine weitere Plattform für rechte Hetze zu geben.
Wir werden die AFD bekämpfen wo immer sie, unter ihrem bürgerlichen Deckmantel, rechte Hetze betreibt und damit rechte Pogrome fördert und fordert.

AG Farbe

Frankfurt: KiK Filialen angegriffen

Warum wir drei Filialen von KiK im Frankfurter Stadtgebiet eingeschmissen haben.

Der Arbeitsalltag in der Textilindustrie nicht nur in Südost-Asien ist Ausbeutung pur. Überausbeutung in Form von zehn Stunden Schichten oder mehr an sechs Tagen in der Woche. Trotz der Akkordarbeit schützen die ex­trem niedrigen Löhne nicht vor Armut. Die Arbeit ist nach pat­riarchalen Kriterien aufgeteilt, in der die Frauen oft ungeschützt sexistischen Übergriffen ausgeliefert sind. Fehlende Auflagen und geringe Löhne sind der Grund, warum Firmen wie KiK in Ländern wie Bangladesh und Pakistan produzieren lassen. Die gesamte Produktionskette vom Baumwollanbau über die Textilfabriken, über den Transport bis zum Verkauf hier und der Entsorgung der Waren ist menschengemachtes Elend pur. In allen Produktions- und Verarbeitungsschritten manifestiert sich – in unterschiedlicher Ausprägung – die brutale kapitalistische Realität. In der Textilbranche zeigt sich dies besonders deutlich, wenn die Auftraggeber und Käufer wie KiK, zero, H&M, Lidl, Nike, C&A, Hugo Boss und alle anderen die Kaufbedingungen, Zulieferzeiten und Preise diktieren und am Ende immense Konzerngewinne einstreichen. Dieses alltägliche Elend globaler Arbeitsteilung wird endgültig zum Horror, wenn Unfälle in den Produktionsstätten billigend in Kauf genommen werden.

September 2012, Großbrand in der Textilfabrik Ali Enterprises in Pakistan – 260 Menschen sterben, weil die Fluchtwege versperrt, die Fenster vergittert sind. November 2012, Großbrand bei Tazreen Fash­ions in Bangladesh – Über 100 Näherinnen müssen sterben. April 2013, Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesh – Über 1100 Menschen sterben, 1500 weitere überleben zum Teil schwer verletzt.

Alle drei Firmen haben hauptsächlich die deutsche Discountkette KiK beliefert. Der Auftraggeber KiK versucht sich aus der Affäre zu ziehen, indem er geringe Entschädigungsgelder „auf freiwilliger Basis“ an die betroffenen Familien auszahlt. Hinterbliebene und Überlebende von Ali Enterprises haben allerdings Klage auf Schmerzensgeld in Höhe von 30000 Euro beim Landgericht Dortmund eingereicht. Dies könnte ein Präzedenzfall werden, wenn künftig Auftraggeber aus Europa für Unfälle in den Produktionsstätten abhängiger Firmen rechtskräftig belangt werden könnten. Der Ausgang des Verfahrens ist offen. Wir trauen der deutschen Justiz aber nicht im geringsten und wollen auf unsere Weise den Druck auf Unternehmen wie KiK aufbauen und die Aufmerksamkeit auf sie lenken.

In der Nacht auf den 17. Mai haben wir unsere Wut über die Verhältnisse zu drei KIK-Filialen in Frankfurt getragen. Mit den hinterlassenen Scherbenhaufen in Zeilsheim, Enkheim und Fechenheim wollen wir alle ermutigen, die alltägliche Normalität von Ausbeutung und Unterdrückung auch hier in der Metropole anzugreifen.
Autonomer Nachtschwarm Mai 2016

Banner gegen die Festung Europa

Mainz, 17. April 2016

Heute morgen haben wir an der Südbrücke ein Banner aufgehängt als kleinen Versuch, den Menschen ins Bewusstsein zu rufen, dass wir in einer Festung leben.
Europa schottet sich vom Rest der Welt ab. Waren und Kapital können weiterhin fließen, Menschen bleiben jedoch in einem tödlichen Netz hängen. Jeden Tag sterben Menschen beim Versuch, die Grenze zu überqueren. Die Festung umgibt uns, nicht nur in Form von Zäunen, Militär und Polizei in der Türkei, in Griechenland, Mazedonien, Bulgarien und Ungarn, sondern auch in Deutschland. „Verdachtsunabhängige“ Polizeikontrollen, Grenzkontrollen, Abschiebungen oder Behördenirrsinn gegen Geflüchtete setzen die rassistische Abschottungspolitik auch jenseits der Außengrenzen der EU fort. Auch in Mainz leben Geflüchtete in Lagern, auch in Mainz wird ihnen der Zugang zum öffentlichen Leben, zu Arbeit und zu Sprachkursen erschwert oder verweigert und auch in Mainz werden Geflüchtete abgeschoben.

Intergalaktische Solidarität gegen die Festung Europa – in Mainz und überall!