Bullen stressen in Frankfurter Kneipe

Der folgende Artikel soll über eine Begegnung in einer Frankfurter Kneipe mit mutmaßlichen BFE-PolizistInnen berichten, aufklären und zum Nachdenken über eigene Handlungsoptionen in solchen Situationen anregen.

Die betroffenen Personen hatten sich zu einem Bier in einer Kneipe getroffen, als nach geraumer Zeit drei Männer und eine Frau eben diese betraten. Diese entsprachen zwar dem Stereotyp von PolizistInnen außerhalb des Dienstes, jedoch wurde dieser Tatsache zunächst keine größere Beachtung geschenkt. Die Bullen wirkten auch in Feierabendstimmung, wobei ein Mann der Gruppe auch verhältnismäßig angetrunken wirkte. Aufgrund von Sitzplatzmangel in der Kneipe ließ sich die Vierergruppe recht nahe am Tisch der Betroffenen nieder. Im weiteren Verlauf des Abends machten die Bullen anscheinend die Personen aufgrund ihres Habitus als „Linke“ aus und suchten durch Näherrücken und Blicke den Kontakt, so dass sich die Betroffenen zunächst einige Meter weiter weg setzten. Als sie im Begriff waren die Schankwirtschaft zu verlassen, wurden sie von einem der Bullen angesprochen und unter Androhung von körperlicher Gewalt aufgefordert, die Kneipe zu verlassen. Der politische Charakter dieser Ansage wurde auch deswegen ersichtlich, da die Bullen explizit auf „Linke, die vermummt Steine werfen“ verwiesen. Hier ging es einerseits offensichtlich um ein bestehendes Feindbild der „Linksextremisten“ und um eine Machtdemonstration im privaten Setting. Die Situation konnte sich nur so auflösen, dass die Betroffenen die Kneipe verließen.

Warum wir das schreiben? Zum einen sind wir der Ansicht, dass diese Situation nicht nur den Betroffenen passiert ist, sondern dass es jeder Person jederzeit passieren kann. Es macht Sinn, sich auf solche Situationen (mental) vorzubereiten und sich zu überlegen, wie mensch darauf reagiert. Auch wenn die Bullen nicht im Dienst waren, lag ihnen offenbar trotzdem sehr viel daran ihre Macht zu demonstrieren und Menschen einzuschüchtern. Davon sollte mensch sich einerseits eben nicht einschüchtern lassen, aber andererseits auch bewusst machen, dass die Bullen in den allermeisten Fällen leider am längeren Hebel sitzen. Es ist nie verkehrt, sich in solchen Fällen Hilfe zu zuziehen; sei es in der Rolle als Zeug­Innen oder auch einfach Unterstützung. Außerdem sollte mensch sich immer klar machen, dass es im öffentlichen Raum überall Ohren und Augen gibt – passt auf, was ihr wo erzählt! Sollte euch so etwas auch passieren oder passiert sein, redet mit Menschen, die euch nahestehen darüber, denkt darüber nach, es auch zu machen oder sucht euch eine professionelle Beratung.

No justice, no peace,
fight the police!

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