Dokumentation aus Swing Nr. 210

Farbmarkierung und Outing von Erika Steinbach

Frankfurt, 24. Oktober 2018

Die AfD Frankfurt hat heute ihr letzte Wahlkampfveranstaltung in Enkheim abgehalten. Wir nutzten die Gunst der Stunde und outeten die AfDlerin Erika Steinbach und markierten ihr Haus in der Adolf-Leweke-Str. 32 in Frankfurt. Es sind nur noch wenige Tage bis zur hessischen Landtagswahl, bei der die AfD auch in den Landtag einziehen wird. Das finden wir scheiße! Die AfD ist eine in Teilen offen faschsitische Partei, die mit ihrem Einzug in den Landtag den Rechtsruck massiv vorantreiben wird. Erika Steinbach ist eine der aktiven AkteurInnen dieser gesellschaftlicher Zustände und hat deswegen von uns heute Besuch bekommen.
Am Sonntag den 28.10. wird es eine Demonstration um 20 Uhr am Kaisersack geben zu der wir hiermit auch aufrufen möchten! Kommt alle, seid wütend! Zeigt Faschisten immer und überall, dass ihr menschenverachtendes Weltbild für den Arsch ist.

Zwei Vonovia-Transporter
abgefackelt

Frankfurt, 15. Oktober 2018

In der Nacht vom 14. auf den 15. Oktober zerstörten wir in Frankfurt-Heddernheim zwei Kleintransporter der Firma Vonovia mit Feuer. Dabei haben wir darauf geachtet, dass keine Menschen oder weitere Gegenstände Schaden nahmen, nur die Transporter sind komplett ausgebrannt.

Vonovia, der größte deutsche Wohnungskonzern, ist schuld an Verdrängung aus den, unter anderem in Frankfurt, immer weiter aufgewerteten Stadtteilen. Von dem alleinigen Antrieb des Konzerns, der Profitmaximierung durch Privatisierung und Luxussanierungen, leiden wie gewohnt die Mieter_innen. Da uns noch die Möglichkeiten fehlen, den Konzern zu enteignen, wollten wir auf die Auswirkungen von privatwirtschaftlichen Wohnungskonzernen aufmerksam machen und Vonovia selbst einen hohen Schaden zufügen sowie sein alltägliches Geschäft sabotieren.

Die Wut gegen die Wohnungspolitik ist überall zu spüren und es gibt viele Angriffsflächen. Daher sind wir solidarisch mit dem Kampf gegen Gentrifizierung auf vielen Ebenen und freuen uns auf die Mietenwahnsinnsdemo am 20. Oktober in Frankfurt.

Für eine solidarische Stadt für Alle!

Kabelanschlüsse bei Burschenschaft gekappt

Oberhessische Presse: Marburg, 13. September 2018

Kein Telefon, kein TV, kein Netz: So ging es in der Nacht zu Mittwoch den Bewohnern eines Verbindungshauses in der Marburger Lutherstraße. Unbekannte hatten das Gelände der Burschenschaft betreten und den Hausanschluss für Telefon & Co. aus der Wand gerissen.

Laut Polizei ereignete sich der Vorfall in der Nacht zu Mittwoch gegen 1 Uhr.

Scheiben bei Von Poll-Immobilienbüro zerstört

Frankfurt, 12. September 2018

Fight the Game & the Players – Die Debatte um die steigenden Mieten nimmt in Frankfurt seit Beginn des Mietentscheids endlich wieder zu. Allerdings ist uns Mittel und Schwerpunkt von #Mietenwahnsinn-Hessen zu begrenzt. Ein Bürgerentscheid als Mittel der Politik ist ein reiner Papiertiger, der Wut und Hoffnung kanalisiert und bevor real in die Verhältnisse eingegriffen wird, wird der Entscheid wahrscheinlich juristisch kassiert. Das wissen wir schon seit dem Volksbegehren gegen die Startbahn West. Zum anderen ist uns der Fokus der Debatte zu sehr begrenzt auf die Rolle und Möglichkeit der ehemaligen Gemeinnützigen Baugesellschaften wie der ABG. Es gibt allerdings weitaus mehr verantwortliche Profiteure an dem Mieten- und Immobilienwahnsinn in unseren Städten. Einen dieser Krisengewinnler und Profiteur des überdrehenden Wohnungsmarkts in Frankfurt haben wir heute Nacht in destruktiver Absicht besucht.

An einer Filiale des Makler-Unternehmens Von Poll in der Eschersheimer Landstraße haben wir die Glasfassade an zwei Seiten großflächig zerstört.

Von Poll ist hier in Frankfurt aber auch bundesweit nicht das erste mal angegriffen worden. Nach einem ersten Angriff 2015 hat sich Von Poll in einer hanebüchenen Erklärung als nicht-verantwortlich an der Steigerung von Mieten und Immobilienpreise erklärt. Sie seien schließlich nur Makler und weder Immobilienfirma noch verantwortliche Politiker. Wir sagen: Das glauben sie sich nicht mal selbst, denn die Aussage kann falscher nicht sein! Es ist aber beispielhaft für die neoliberale Verantwortungslosigkeit unserer Zeit, in der alle fett absahnen wollen und behaupten an den Verhältnissen leider leider nichts ändern zu können.

Wir sagen: Alle die von ausbeuterischen Verhältnissen profitieren sind für diese zur Verantwortung zu ziehen. Wer wie Von Poll seinen Profit mit der Vermittlung von luxuriösen Immobilien macht, ist Teil des großen Räderwerks, welches Wohnen verwertet, die Preise in die Höhe treibt, unsere Städte umstrukturiert, Nachbarschaften und Kiez-Strukturen zerschlägt und finanziell schwächere Menschen an die Stadtränder verdrängt.
Wir sagen: Boden darf keine Ware sein, sondern gehört der Commune. Wohnen darf nicht dem Markt unterliegen, sondern ist ein Menschenrecht. Wer diese Verhältnisse unterstützt und fördert, kann Objekt unseres Widerstands werden.
Autonome Gruppen

P.S.: Solidarische Grüße an die Gefangenen! United we stand!

Polizeiwagen abgefackelt

Offenbach, 12. September 2018
Am besten erklärt sich unser Handeln von selbst. Jede und jeder kann das Bild brennender Polizeiautos verstehen.
Ja, dies ist ein Angriff auf die Polizei. Dies ist ein Angriff auf die Staatsmacht, die durch die Polizei repräsentiert wird. Dies ist ein Angriff auf eine Ordnungsmacht, die für viele Menschen täglich Erniedrigung, Gewalt und Ausschluss bedeutet.

In Offenbach haben viele Hass auf die Polizei.

Du hängst am Main rum, fährt ein Bullenauto langsam vorbei. Hält an. Zwei Bullen steigen aus. „Papiere!“. Hast du keine, nehmen Sie dich mit. Fragst du, warum du kontrolliert wirst, nehmen sie dich mit. Oder: Fragst du, warum das Ganze passiert und steigst nicht in ihr Auto, kriegst du `ne Schelle und einen gut eingeübten Schmerzgriff zu spüren. Handschellen. Auf der Wache bist du ihnen komplett ohne jede Öffentlichkeit ausgeliefert… Später hast du die Vorladung der Staatsanwaltschaft im Briefkasten: Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Höchstdauer der Freiheitsstrafe: 3 Jahre! Warum und was eigentlich vollstreckt werden sollte, weißt du immer noch nicht.
Du machst eine Party – sie kommen mit einem Großaufgebot, stürzen sich auf die Leute und sprühen mit Pfefferspray.

Du läufst durch die Stadt – sie kontrollieren dich, schikanieren dich in aller Öffentlichkeit, beschimpfen dich, machen dich fertig.

Man muss in Offenbach nicht lange suchen, um Menschen zu finden, die einem diese Geschichten massenhaft erzählen können.

Bullengewalt ist kein Handeln Einzelner, die aus der Reihe tanzen. Es ist Ergebnis eines gewollten Systems, das auf einem gewaltvollen Staatsmonopol aufbaut und das nur wenigen Sicherheit für sich und ihr Eigentum gewährleistet.
Wir erwarten, dass sich die gleichen Schreihälse wie immer über diesen Angriff echauffieren. Wir rechnen mit Unverständnis, Kopfschütteln und Unglauben gegenüber dieser Aktion. Unglaublich hingegen finden wir eine Gesellschaft, die schweigt. Eine Gesellschaft, die Ausbeutung, Kriminalisierung, Einschränkung und Ausschluss hinnimmt, bloß um den eigenen Status, das eigene sei es noch so kleine Privileg, zu behalten. Schweigen gegenüber der großen Schritte in Richtung Polizeistaat.

Es waren Bullen, die vor etwa einem Jahr durchgesetzt haben, dass die Internetplattform linksunten.indymedia.org nicht mehr online ist. Mit völlig absurden Rechtskonstruktionen wurde ein großes Projekt unabhängiger langjähriger Berichterstattung zerstört und damit auch eine Möglichkeit der freien Meinungsäußerung.

Die Herrschenden haben bereits verstanden, dass sich das neue Feld der sozialen Unterdrückung im Internet befindet. Hier müssen unliebsame Informationen kontrolliert und verbannt werden. Hier muss der Zugang zu nonkonformen Inhalten so schwer wie möglich sein. Für viele mag der Kampf um das Bewusstsein von all den Smartphone-Besessenen bereits lange verloren sein. Für die Polizei geht es jetzt erst richtig los.

Es waren Bullen, die Ende Juni vier Menschen hier in Offenbach und Frankfurt aus ihren Leben gerissen haben, weil sie sich angeblich an Protestaktionen gegen den G20-Gipfel 2017 in Hamburg beteiligt haben.
Es waren Bullen, die Oury Jalloh getötet haben. Es waren Bullen, die Halim Dener getötet haben. Es waren Bullen, die Christy Schwundeck getötet haben.

Es sind Bullen, die gerade den Hambacher Forst bei Köln invadieren. Dort kriminalisieren sie legitimen Protest gegen Europas größten Braunkohle-Tagebau, von dem ausschließlich der Energie-Großkonzern RWE profitiert. Bullen verletzen Menschen, zerstören die Umwelt und räumen das Zuhause von Menschen gewaltsam.

Es sind Bullen, die zunehmend die Medienlandschaft beeinflussen. Sie streben nach Deutungshoheit, in dem sie fragwürdige und falsche Meldungen über Social Media-Kanäle posten, die sofort unhinterfragt von Mainstream-Medien übernommen werden.

Es sind Bullen, die Menschen abholen, um sie abzuschieben und sie damit oft Haft, Folter und Tod zuzuführen.

Durch das neue Polizeigesetz werden es Bullen sein, die dir Fußfesseln anlegen, die mich einsperren, weil sie den Verdacht haben, ich könnte irgendwann vielleicht einmal gegen irgendwelche Gesetze verstoßen, die unsere Kommunikation über Telefon und E-Mail ohne richterlichen Beschluss überwachen und manipulieren, die dir verbieten werden, Kontakt mit mir aufzunehmen.
Wir wollen nicht warten bis noch mehr von uns in Haft sind, abgeschoben wurden oder durch tägliches Racial Profiling traumatisiert sind.
Grüße in den Forst und in die Knäste! Haltet durch!
Fight Law and Order!
Freiheit entsteht als kämpfende Bewegung!

Bekenntnis zu Brandstiftung vor dem Polizeipräsidium

Offenbach-Post 19.09.2018
Die auf dem Hof des Offenbacher Polizeipräsidiums abgefackelten Einsatzfahrzeuge dürften auf das Konto von ­Linksautonomen oder deren Sympathisanten gehen.
Bei unserer Zeitung ist, versandt von einer nicht zu ermittelnden Adresse, eine E-Mail eingegangen, die als Bekennerschreiben gewertet werden kann. Staatsanwaltschaft Darmstadt und Kriminalpolizei überprüfen derzeit die Plausibilität. Das Schreiben lege den Verdacht auf eine politisch motivierte Tat nahe, erklärt Rudi Neu, der Leiter der Pressestelle. „Das sieht aber authentisch aus“, wagt er sich vor. Nicht ausgeschlossen sei jedoch immer, dass sich nicht die Täter selbst, sondern Trittbrettfahrer zu Wort meldeten. Inzwischen hat das Staatsschutzkommissariat die Leitung der Ermittlungen übernommen, die sich zunächst auf die Klärung der Brandursache beschränkten.
Die Brandstifter hatten am Freitagmorgen gegen 2.15 Uhr an der Geleitsstraße den Zaun zum Präsidiumsparkplatz überstiegen, um zu den Autos zu gelangen. Außer den beiden Streifenwagen wurde auch ein Zivilfahrzeug Raub der Flammen. Der Schaden beläuft sich auf etwa 70.000 Euro.

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