Wir haben am heutigen Freitag, den 06.10. in der Myliusstraße 34 die „Villa Metropolis“ besetzt, um der Verdrängungspolitik der Stadt Frankfurt ein konkretes Konzept entgegenzustellen. Mit unserem Filmabend „Für ein anderes l eben“ in der beschaulichen Villa zeigen wir auf, was in leerstehenden Räumen verwirklicht werden kann. Die Auswirkungen neoliberaler Stadtpolitik auf unseren öffentlichen und privaten Raum, verstetigen sich: Durch Mieterhöhungen und Repression werden zunehmend Menschen verdrängt. Politische und kulturelle Zentren werden bekämpft, oder von vorneherein verunmöglicht obwohl sie einen entscheidenden Teil zum öffentlichen Leben der Stadt beitragen.
Im Jahr 2013 wurde das lvl (Institut für vergleichende Irrelevanz.) im Kettenhofweg 130 polizeilich geräumt. Seit dem Verkauf durch die Uni ist dieses Gebäude ein trauriges Beispiel für Immobilienspekulation in Frankfurt. So unentschlossen die Stadtregierung gegen Leerstand und Spekulation reagiert, so hart geht sie mit massiven Polizeieinsätzen gegen die Besetzung von Leerstand vor. So etwa auch beim Projekt „Blauer Block“ in der ldsteiner/Krifteler Straße. Die Besetzungen von Project Shelter für ein migrantisches Zentrum in Sachsenhausen und Bornheim wurden umgehend geräumt und die Aktivist* innen schwer bestraft. Das der Stadtteilinitiative Koblenzerstraße zugehörige Knobbe im Frankfurter Gallus muss zum Jahresende, aufgrund eines limitierten Mietvertrags, schließen. Im Philosophicum auf dem Campus Bockenheim wollten Menschen bezahlbaren Wohnraum als Stadtteilprojekt verwirklichen. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft „ABG Holding“ verkaufte das Gebäude an einen Investor und legte somit den Grundpfeiler für „Studentenappartments“ ab einem Preis von 550 Euro im Monat. Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass eine andere Politik, ein anderes Frankfurt möglich ist. Wir fordern, dass der Aufwertungsprozess gestoppt wird. Einer Politik, die das Stadtbild von „Junkies“, Alternativen, Einkommensschwachen, Sinti und Roma und Obdachlosen reinigen möchte, stellen wir uns soIidarisch entgegen.
„Durch unsere heutige Raumnahme zeigen wir, dass es Konzepte für Leerstand gibt, die von der Stadtregierung aber blockiert werden. Auch eine temporäre Nutzung könnte einen Rahmen schaffen, in dem Ideen und Projekte verwirklicht werden“, sagt Celina Sommer eine der Aktvist*innen der „Villa Metropolis“. „In einem unkommerziellen Rahmen eröffnen autonome Zentren den Austausch zwischen politischen und kulturellen Gruppen. Mit unserem heutigen Filmabend „ Für ein anderes l eben“ bekräftigen wir die Notwendigkeit für mehr soziale, kulturelle und politische Zentren“, ergänzt Matthew Hahn.
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