Der Gipfel ruft!

Nur noch wenige Wochen und dann ist es soweit: der G20-Gipfel in Hamburg lockt zehntausende Gäste zum Widerstand gegen das Gipfeltreffen von nah und fern. Verschiedene Bündnisse sind seit Monaten damit beschäftigt, diverse Aktionen und Demos vorzubereiten.
Die Medien, allen voran das Hamburger Abendblatt und die Morgenpost, machen ordentlich Stimmung gegen den Protest, viele Firmen bieten ihren Angestellten Sonderurlaub, Geschäfte schließen vorsorglich. Doch wir lassen uns von der Panikmache nicht abhalten, genauso wenig von dem zu erwartenden Großaufgebot an Polizei, das bei mindestens 20.000 Beamten liegen soll. Es wird einiges gehen in Hamburg…!
Mobilisiert wird bereits auf Anfang Juli. Falls ihr Zeit habt, kommt schon früh in die Stadt, helft den lokalen Strukturen und wärmt euch schon mal auf. Das St. Pauli-Stadion wird als „NoCop-Zone“ als unser Rückzugsort dienen, ebenso wie viele linke Projekte, die während der Tage ihre Türen für uns geöffnet haben werden. VoKüs aus dem gesamten Bundesgebiet bereiten sich auf unsere Verköstigung auf Hamburgs Straßen und unseren Blockaden vor.

Alternativer Gipfel
und autonome Demo

Bereits am 5./6. Juli tagt der alternative Gipfel für globale Solidarität auf dem Gelände der Kulturfabrik Kampnagel mit elf Podien und 70 Workshops und internationalen Gästen.
Am Nachmittag des 6. Juli findet dann die internationale antikapitalistische Demo des Bündnisses „G20 Welcome to hell“ statt, sie startet um 16h am St.Pauli-Fischmarkt mit einer großen internationalistischen Auftaktveranstaltung, ab 19h soll sich die Demo dann in Richtung auf die rote Zone bewegen.

Freitag: Gipfel-
und Hafenblockade

Am Freitag, wenn der offizielle Gipfel beginnen soll, sind wir alle auf der Straße und blockieren schon morgens die Anreise zum Gipfeltreffen der Herrschenden und ihrer Entourage. Aufgeteilt in mehrere Finger bewegen wir uns frühmorgens zur roten Zone. „Colour the red zone!“ ist das Motto, unter dem der G20-Gipfel, so weit es uns gelingt, verunmöglicht werden soll. Die Blockade des abendlichen Dinners der G20 in der jüngst eröffneten Elbphilharmonie nahe der Elbe ist ein weiteres Ziel der Blockadeaktionen. Im ganzen Stadtgebiet wird es außerdem dezentrale Aktionen geben. Unter dem Motto „Ketten sprengen – Hafen lahmlegen“ soll am Freitag außerdem ab morgens die Logistik des Hamburger Hafens blockiert werden. Um 10.30h startet von der Moorweide beim Bahnhof Dammtor auch die Demo des Bildungsstreiks „Jugend gegen den G20“, die ebenfalls Richtung Rote Zone ziehen wird. Die ursprünglich für den Aktionstag am 7. Juli angekündigte NoG20-Klimaaktion im Hamburger Hafen wurde leider abgesagt. Abends um 19h startet noch die Fahrrad-Demo „Critical Mass“, die das ihre zum Verstopfen der Hansestadt beitragen wird. Info-Punkte an zentralen Orten werden euch stets mit Neuigkeiten versorgen und euch sagen, wo ihr gerade am meisten gebraucht werdet…

Groß-Demo am Samstag

Am Samstag gibt es die Gelegenheit, auf der Demo „Grenzenlose Solidarität statt G20“ den Herrschenden noch einmal zu zeigen, dass die Straßen den Menschen gehören, die den Gipfel nicht nach Hamburg eingeladen haben! Unsere Kritik richtet sich nicht nur gegen einzelne Personen und Repräsentanten, sondern gegen die Verhältnisse und Strukturen, die diese hervorbringen. Die Demo soll um 11h nahe dem Hamburger Hauptbahnhof starten und auf dem Heiligengeistfeld bei den Messehallen enden. Antikapitalistische, antagonistische Blöcke werden im vorderen Drittel der Demo laufen.

„Eigentum verpflichtet!“

„Engagierte“ Bürger*innen und Gipfelbefürworter in der Hansestadt rufen unterdessen unter dem Namen „Hamburg zeigt Haltung! am 9. Juli parallel zu einer „gewaltfreien Demonstration mit anschließendem Fest für Demokratie und Menschenrechte“ auf, zu der auch der Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz einlädt. Initiatoren sind Nikolas Hill, ehemaliger Kulturstaatsrat und Geschäftsführer der Olympia-Bewerbungsgesellschaft und Thorsten Kausch, CDU-Bürgerschaftsabgeordneter und Geschäftsführer von Hamburg Tourismus. Das dort zu erwartende Klientel ist also recht gut vorhersagbar. Während der Gipfeltage sollen die G20-Befürworter „als Friedens-Symbol“ weiße Kleidung tragen. Wer sich möglichst unbehelligt in Hamburg bewegen möchte, habe neben den üblichen Demo-Accessoires also auch weiße Klamotten im Reisegepäck.

Anti-Repression

Schon jetzt werden Absperrungen gebaut, Demonstrationsverbote verhängt, kurz vor dem Gipfel werden die Kontrollen der Schengen-Grenzen wieder eingeführt. Polizei, Geheimdienste und das Militär wollen ein beträchtliches Arsenal an den Start bringen, um den Gipfel der Herrschenden durchzusetzen. In Hamburg-Harburg entsteht eine Gefangenensammelstelle mit 400 Plätzen für die Ingewahrsamnahmen während des Gipfels. Doch wir sind gut gerüstet: Über die gesamten Tage stehen uns ein Ermittlungsausschuss (EA) und Anwält*innen zur Seite, es gibt unabhängige Demo-Beobachter*innen, autonome Sanitäter*innen und Out of Action-Angebote.

Rhein-Main goes Hamburg

Auch hier im Rhein-Main-Gebiet finden regelmäßige Treffen zur Vorbeitung auf die Proteste statt. Bist du noch nicht vernetzt? Dann komm zu den zweiwöchentlichen Treffen in Frankfurt! Oder du schaust beim Kneipenabend in Bornheim vorbei: Im Ha.!-Ka.?, Habsburgerallee 21, am Donnerstag, den 22. Juni ab 21h.

Wie kommt wir an die Waterkant?

Eine kollektive An- und Abreise zu den Anti-G20-Tagen in Hamburg ist über Bus und Bahn möglich: Bus-Tickets sind erhältlich über: www.busse.g20-demo.de. Für jeden Bus gibt es ein dreistufiges, dynamisches Preissystem (normal, Soli und ermäßigt), je mehr Soli-Tickets gekauft werden, desto mehr ermäßigte Tickets werden angeboten. Die Soli-Tickets könnt ihr benutzen oder nur als Spende kaufen.
Es fährt außerdem ein NoG20-Sonderzug am Mittwoch, 5. Juli von der Schweiz über Frankfurt nach Norden. In Frankfurt kann man am Südbahnhof um 22.21 Uhr auf Gleis 507 zusteigen, Tickets ab Frankfurt kosten 60€ und können in den Buchläden Land in Sicht und Karl Marx (Bockenheim) gekauft werden. Die Rückfahrt ist am Samstag, den 8. Juli um 23.14 Uhr vom Hamburger Hauptbahnhof geplant. Aktuelle Infos unter:
www.sonderzug-nog20.org.

Schlafen

Derzeit sind zwei Camps angemeldet, die aber von der Stadt Hamburg noch nicht genehmigt sind. Wie so oft müssen die Camps erst politisch durchgesetzt werden. Derzeitige Favoriten sind der Volkspark im Westen Hamburgs für das Spektren-übergreifende Camp sowie der Hamburger Stadtpark nördlich der Alster (vorbereitet vom autonomen „Welcome to Hell“-Bündnis). Die Camps sollen bereits ab dem 30. Juni zur Verfügung stehen.

Stay tuned!

Die 3. bundesweite Aktionskonferenz zur Vorbereitung der Proteste findet am 17. Juni in Hamburg statt. Updates zum allen Gegenaktivitäten und zum Gipfel findet ihr auf den folgenden Webseiten.

Rhein-Main Infos:
www.rhein-main.g20hamburg.org

Allgemeines Info-Portal zu den Protesten, Aufrufe:
www.g20hamburg.org
www.shutdown-hamburg.org
www.blockg20.org
www.g20tohell.blackblogs.org
www.tschuess.noblogs.org

Weitere praktische Infos. Ermittlungsausschuss während der Proteste:
g20ea.blackblogs.org

Anwaltlicher Notdienst:
www.anwaltlicher-notdienst-rav.org/de

Sani-Vernetzung:
g20sanis.blackblogs.org
Out of Action:
outofaction.blackblogs.org