Solidarität mit den anarchistischen Gefangenen in Aachen

Seit Mitte September Oktober sind nun insgesamt drei anarchistische Verhaftete im Zusammenhang mit Enteignungen in Aachen in Haft. Zusätzlich zu den beiden Verhafteten aus Barcelona – einer Genossin am 13. April und ein Genosse am 21. Juni – wurde die Frau aus Amsterdam, die in dieser Sache schon einmal einige Monate inhaftiert war, erneut festgenommen. Ein Amsterdamer Gericht entschied am 15. September dem Auslieferungsantrag des deutschen Gerichts stattzugeben, woraufhin die Genossin noch im Gerichtssaal festgenommen und eine knappe Woche später nach Deutschland überfuhrt wurde.

Damit sind es mittlerweile drei Angeklagte, denen unter Anklage eines Banküberfalls einer PAX-Bank in Aachen im November 2014 der Prozess gemacht werden soll. Sie sitzen in drei verschiedenen Knästen, nämlich Aachen, Köln und Gelsenkirchen. Trotz harter Auflagen (Einzelzelle, eine Stunde Hofgang, Postüberwachung, überwachte und eingeschränkte Besuche…) geht es den Gefangenen einigermaßen gut. Mittlerweile hat es in verschiedenen Städten und Ländern Solidaritätsaktionen gegeben, darunter klassische Öffentlichkeitsarbeit mit Flyern und Transparenten, wie auch Sachbeschädigungen an Bankautomaten. Auch gibt es mittlerweile eine deutschsprachige Broschüre und einen mehrsprachigen Blog mit Infos zu den Gefangenen und solidarischen Aktionen (https://solidariteit.noblogs.org)

In der erwähnten Broschüre [erhältlich im Infoladen eure Vertrauens. Anm. der Tipper_in] findet sich ein Text zur Einschätzung, Bedeutung und Wirkweise polizeilicher DNA-Datenbanken, da alle drei Anklagen ausschließlich auf DNA-Abgleichen beruhen. Aber auch darüber hinaus empfiehlt es, sich den Text aufmerksam zu lesen, da die Bedeutung dieser Methode für die Verfolgungsorgane eine immer größere Rolle spielen und sie großen, staatlich gewollten Mystifizierungen unterliegt, die die Verfasser_innen des Gen-ethischen Netzwerks zu versachlichen wissen.