Am 05.05.2016 fanden sich wie jedes Jahr hunderte Burschenschafter und Verbindungsstudenten auf dem Römerberg ein. Seit 1981 lädt die katholische Verbindung Badenia jährlich zum Trinken in der Öffentlichkeit. Begleitet vom Babenhäuser Blasorchester wird dann im vollen Wichs (verbindungstypische Kleidung bestehend aus Uniform, Mütze und Band welches die Farben der Verbindung oder Burschenschaft zeigt) auf dem Römerberg gesoffen.
Die veranstaltende katholische Verbindung Badenia ist ganz sicher keine studentische Verbindung in der Neonazis ein- und ausgehen und zählt nicht zu den politisch rechten Verbindungen. Das pflegen von elitären Seilschaften, ein rückschrittliches Bild von Geschlechterrollen und der damit einhergehende Sexismus sind aber selbstverständlich auch Merkmale der Badenia.
Auf dem Römerberg zeigen sich außerdem nicht nur Studenten katholischer Verbindungen sondern farbentragende aller Couleur. So zum Beispiel Mitglieder aus Verbindungen die im rechten Coburger Convent organisiert sind oder Burschenschaftler aus Bünden die zumindest bis vor kurzem Mitglied in der extrem rechten Deutschen Burschenschaft waren.
So ist es nur zu begrüßen das einige engagierte AntifaschistInnen mit unterschiedlichen kreativen Aktionen versuchten den Burschis in den Bierkrug zu spucken. So wurde die Veranstaltung immer wieder durch Protestaktionen gestört und diverse Bänder und Mützen der Burschis gingen auf dem Weg zum Veranstaltungsort verloren. Außerdem kam es zu Farbanschlägen und Glasbruch an diversen Häusern von Verbindungen.
In einem Schreiben äußern sich die AktivistInnen dazu:
Während sich am Donnerstag, den 5.5.2016 schon ab 9.00 Uhr morgens diverse Burschenschaftler aus Frankfurt und Umgebung zum „Frühschoppen“ auf dem Römerberg versammelten, um unter anderem den Vatertag, in erster Linie jedoch sich selbst zu feiern, wurde das Haus der Frankfurt-Leipziger Burschenschaft Arminia in der Paul-Ehrlich-Straße 1 in Sachenhausen mit roter Farbe verschönert. Dabei ging trauriger Weise auch ein Fenster zu Bruch.
Abgesehen davon, dass Burschenschaften an sich elitäre, patriarchale Männervereinigungen sind, zählt die Arminia Frankfurt-Leipzig zu den nationalistischsten und völkischsten in der Umgebung, was mensch allein schon an ihrem Wahlspruch „Ehre – Freiheit – Vaterland“ erkennen kann.
Wir wollten auf Grund ihrer sexistischen und rechten Ideologie nicht zulassen, dass sie diesen Tag als positiv in Erinnerung behalten!