Stellungnahme zur Brandstiftung in der Falkstraße

Mitte August haben wir ein Auto der Firma Siemens mit Feuer angegriffen. Dabei griff der Brand auf weitere PKWs über. Wegen der Rauchentwicklung mussten zwei Menschen ärztlich behandelt werden. Wir bedauern, dass Menschen zu Schaden gekommen sind, denn die Unversehrtheit von Unbeteiligten sollte im Zentrum militanter Praxis stehen. Definitiv lief die Aktion schief und wir ziehen unsere Schlüsse daraus.
In der Swing Nr 214 wurde unsere Aktion und der zugegebenermaßen dürftige Text stark kritisiert. Wir wollen hier jedoch nicht so sehr auf den Text der Swing-Redaktion eingehen. Uns geht es nicht um eine Rechtfertigung der Aktion oder ihres Verlaufs. Vielmehr wollen wir unsere Motivation und unsere Haltung zu linker Militanz ausführlicher darstellen.

Motivation

Der Angriff auf Siemens bedeutet für uns ein Handeln gegen die Überwachung des öffentlichen Raums. Ein Handeln gegen Militarisierung und ein Handeln gegen den Schrecken, den Knäste unter unangepassten Individuen anrichten sollen. Wir sind uns bewusst, dass wir an der Stelle von Loic oder den Dreien von der Parkbank sein könnten; deshalb wollen wir mit der Logik der Repression brechen.

Kriterien linker Militanz?

Wie schon oben erwähnt sollte es im Mittelpunkt militanter Praxis sein, Unbeteiligte nicht zu verletzen. Abgesehen davon sind wir der Meinung, dass es keine festen “Regeln” für linke Militanz gibt. Vielmehr sollte die Wahl der Mittel am konkreten Beispiel diskutiert und getroffen werden. Im Falle staatlicher Repression geht es darum, eine Antwort zu finden, die den Schaden hochtreibt, die möglichst unberechenbar ist und die die Isolation der Gefährt*innen im Gefängnis aufbricht. Durch die Tat entsteht eine Kommunikation mit Anderen, die ähnliche Ansätze haben.

Im Nachgang von Aktionen finden wir eine Diskussion über Ziele und Vorgehen interessant und wichtig. Diese sollte kritisch-solidarisch geführt werden, auch wenn eine Aktion schief läuft.
Wir wünschen uns, dass eine solche Diskussion in der Swing geführt wird und begreifen dies als unseren kleinen Beitrag dazu.

Dieser Beitrag wurde in Soziale Kämpfe, Swing 215 veröffentlicht. Ein Lesezeichen auf das Permalink. setzen. Sowohl Kommentare als auch Trackbacks sind geschlossen.